3 Stellen als wissenschaftliche Assistenz (BA) ab 15. April 2022 zu besetzen

In der BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe „Mentalitäten im Fluss. Vorstellungswelten und Sozialstrukturen in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften“ (flumen) am Institut für Soziologie sind zum 15.04.2022 drei Stellen als wissenschaftliche Assistentin (BA) (m/w/d) für bis zu 40 h/Monat befristet bis zunächst 30.09.2022 (mit Aussicht auf semesterweise Verlängerung) zu besetzen.


Die BMBF-Nachwuchsgruppe ‚flumen‘ erforscht aus soziologischer und historischer Perspektive, was ein Übergang weg vom linearen Fluss fossiler Ressourcen und hin zum zirkulären Fluss nachwachsender biologischer Grundstoffe für zwei zentrale Bereiche moderner Gesellschaften bedeuten würde: Für die Vorstellungswelten und alltagspraktisch verankerten Grundhaltungen, mit denen Menschen dem Wandel begegnen (Mentalitäten) sowie für die berufliche Zusammensetzung einer derart wirtschaftenden Gesellschaft (Sozialstruktur). Hierzu entstehen qualitative Fallstudien, historische Literatur- und Archivstudien, statistische Auswertungen von Befragungs- und Erwerbsstrukturdaten sowie eine eigene Repräsentativbefragung.


Ihre Aufgaben:
Sie sind hauptsächlich in einem der folgenden Teilprojekte tätig

  1. „Fallstudie zur Semisubsistenzlandwirtschaft in Estland“ (Lilian Pungas),
  2. „Qualitative Fallstudie zu Bioenergiedörfern in Deutschland“, Projektkoordination, Öffentlichkeitsarbeit (Dr. Dennis Eversberg)
  3. „Quantitative Bereiche“: Erwerbsstrukturanalysen, Zeitvergleich mit Daten der Umweltbewusstseinsstudien, Erhebung und Auswertung einer eigenen Repräsentativbefragung (Dr. Martin Fritz)

Für alle drei Stellen gilt:

  • Sie recherchieren Literatur, Daten und Informationen zu Forschungsthemen und bereitet diese auf
  • Sie unterstützen das Team bei ihren Feldaufenthalten (Planung, Organisation)
  • Sie formatieren und korrigieren Texte unserer flumen-Mitarbeiter:innen
  • Sie unterstützen das flumen-Team bei organisatorischen Aufgaben (Workshops, Beiratstreffen, Konferenzen etc.)
  • Sie unterstützen uns bei der Öffentlichkeitsarbeit, indem Sie relevante Informationen für unsere Webpräsenz formulieren
  • Als Teammitglied nehmen Sie an den regelmäßigen Treffen unserer Forschungsgruppe teil

Für die Stellen 1 und 2 gilt zusätzlich:

  • Sie transkribieren oder protokollieren auf Deutsch oder Englisch geführte Interviews
  • Unter Anleitung kodieren Sie qualitatives Material

Für die Stelle 3 gilt zusätzlich:

Sie bereiten sekundär genutzte Datensätze auf und unterstützen uns bei der Aufbereitung und Dokumentation von Analyseergebnissen

Ihr Profil:

  • Sie haben mindestens einen Bachelor (BA)-Abschluss in einer sozialwissenschaftlichen Studienrichtung oder sind in einem solchen Studiengang fortgeschritten und verfügen bereits über ein gutes Grundwissen in Ihrem Fach
  • Sie sind zuverlässig, flexibel in Ihrer Einsatzbereitschaft und fähig zum eigenverantwortlichen strukturierten Arbeiten
  • Sie arbeiten gut und gern im Team und kommunizieren in klarer und strukturierter Form in Wort und Schrift
  • Sie verfügen über sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse, für die Stelle 1 sind Russischkenntnisse von Vorteil
  • Für den Umgang mit gängigen Office-Programmen bringen Sie gute Fähigkeiten mit
  • Sie verfügen über Grundkenntnisse der quantitativen und/oder qualitativen Sozialforschung
  • Sie haben Interesse daran, über mehrere Semester bei flumen zu arbeiten
  • Von Vorteil sind zudem: Kenntnisse über und/oder Interesse an den Debatten um die Bioökonomie und um die post-fossile Zukunft bisheriger Wachstumsgesellschaften; Kenntnisse im Umgang mit Statistiksoftware und/oder qualitativer Analysesoftware (MAXqda); Kenntnisse in der Betreuung von Content-Management-Systemen

Unser Angebot:

  • Vergütung auf der Grundlage der „Richtlinien der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über die Arbeitsbedingungen der wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräfte“
  • Flexible Arbeitszeiten


Die ausgeschriebene Stelle ist (zunächst) befristet bis 30. September 2022. Bei Eignung ist eine Weiterbeschäftigung bis 28. Februar 2023 möglich.
Es handelt sich um eine Teilzeitstelle im Umfang von max. 40 Stunden im Monat.
Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.


Bitte senden Sie Ihre Bewerbung per E-Mail mit einem kurzem Anschreiben und Lebenslauf in einer pdf-Datei mit Angabe Ihrer bevorzugten Teilprojekte, in denen Sie arbeiten möchten

  • für Stelle 1: bis zum 23. Februar 2022 an Lilian Pungas, flumen@uni-jena.de
  • für Stellen 2 und 3: bis zum 2. März 2022 an flumen@uni-jena.de


Die Bewerbungsgespräche sind für den 1./2. März 2022 (Stelle 1) bzw. 7./8. März (Stellen 2 und 3) geplant. Bitte halten Sie sich einen dieser Tage vorsorglich frei.


Wir bitten darum, Ihre Unterlagen nur als Kopien einzureichen, da diese nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens ordnungsgemäß vernichtet werden.
Bitte beachten Sie unsere Bewerberhinweise unter: www4.uni-jena.de/stellenmarkt_hinweis.html
Bitte beachten Sie zudem die Informationen zur Erhebung personenbezogener Daten unter: www4.uni-jena.de/Stellenmarkt_Datenschutzhinweis.html

„Bioeconomy as a societal transformation: Mentalities, conflicts and social practices“ – neuer Artikel von Dennis Eversberg und Martin Fritz, 03.02.2022

Eversberg, Dennis / Fritz, Martin (2022): Bioeconomy as a societal transformation: Mentalities, conflicts and social practices. In: Sustainable Production and Consumption, 30, 973-987. https://doi.org/10.1016/j.spc.2022.01.021

Abstract

In this article, we argue that a comprehensive understanding of the kinds of societal change envisioned and contested in the bioeconomy debate requires broadening the view beyond policy debates and stakeholder positions. We use representative German survey data from 2018 to explore social conflicts and coalitions for and against bio-based, post-fossil transformations within the general population. Mapping different socio-ecological mentalities in a relational analysis, we find that tensions between growth- and sufficiency-oriented, high-tech-focused and techno-skeptical as well as between fossilist and post-fossil visions shape the current ‘socio-ecological space of possibilities’ for transformations in Germany.

Results show most of the population to broadly align along a continuum between ‚less is more‘ views skeptical of both growth and technology and visions of ‚technoeconomic advance‘ that favor both. In addition, a more openly conflictual confrontation surfaces between a ’sufficient progress‘ view that looks to reconcile sufficiency with democratically checked technology use and a ‚growth as usual‘ imaginary openly opposed to any kind of post-fossil transformation. These tensions correlate with social inequalities: Women and the materially disadvantaged tend to favor ‚less is more‘ views, men and the more affluent those of ‚technoeconomic advance‘. Moreover, starkly contrasting patterns of environmentally relevant practices emerge along the growth and fossilism dimensions. We conclude that issues surrounding bio-based, post-fossil transformations are more contested among the population than in policy debates, entailing significant potential for social conflicts. The core challenge will be to establish ecologically sustainable and socially just transformation pathways in democratic and participatory ways.

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Dennis Eversberg spricht im Podcast „lass uns mal machen“ über sozialökologische Transformation, 04.02.2022

„lass uns mal machen“ ist ein Podcast der drei Grünen-Landtagsabgeordneten Ricarda Budke aus Brandenburg, Lucie Hammecke aus Sachsen und Laura Wahl aus Thüringen. Sie „[…] kämpfen mit Haltung, Argumenten und Vision für eine lebenswerte Zukunft. Femmes-Troika zwischen Nachwendegeneration und Klimakrise, zwischen Gleichstellung und nicht mehr hinten Anstellen.“ (Podcast-Link)

Dennis Eversberg spricht in der 18. Ausgabe des Podcasts über die „sozialökologische Transformation“: was aus sozialwissenschaftlicher Perspektive damit gemeint ist; welche Spuren einer Transformation bereits in der deutschen Gesellschaft sichtbar sind; mögliche Tendenzen und Konflikte einer sozialökologischen Transformation und über Besosnderheiten in Sachsen und Thüringen.

Podcast-Link und Infos

QUelle: https://laura-wahl.net/2022/02/07/lumm-018-sozialoekologische-transformation-dennis-eversberg/