„Scientific Coffee HFR” with Anne Matilainen (University of Helsinki) on psychological ownership and Human-Forest-Relationships | 08.09.2021 13-15 CET / 14-16 EEST

We warmly invite you to join the “Scientific Coffee HFR” session if you are interested in the research about Human Forest Relationships or are even active in the field yourself.

If you want to join, please contact: luisebutzer@uni-jena.de and a Zoom link will be sent to you shortly before the session.

What is it about?

1st English “Scientific Coffee Human-Forest-Relationships”

08. September 2021
13-15 CET / 14-16 EEST

Input: Anne Matilainen (University of Helsinki): Feelings of psychological ownership towards forests

The “Scientific Coffee” sessions continue our cooperation and exchange on the relations between society, humans and forests that we started with the workshop “Contested Society-Nature-Relations. Forest related Emotions, Practices & Conflicts in Times of Societal Change” in May this year. The start will be made by our colleague Anne Matilainen from the University of Helsinki who is researching the concept of psychological ownership in the context of forests. More info on her academic work: https://researchportal.helsinki.fi/en/persons/anne-matilainen/publications/

Anne will give a short introduction to the concept of psychological ownership and her research. With coffee and cookies at hand, we will have plenty of room for an open discussion and exchange. The scientific coffee will take place on zoom (link below).

The “Scientific Coffee HFR” sessions give room for open and relaxed discussions on current research subjects related to human and society relations to forests. They take place as often as we find the time to organise another session – but at least one session per semester is planned.

If you are interested in contributing to the next “Scientific Coffee HFR”, please contact jana.holz@uni-jena.de with info on your subject (title and short abstract) and preferred Wednesday (13-15 CET / 14-16 EEST).

„Mentalities Matter. Sozial-ökologische Mentalitäten und ihre Bedeutung in post-fossilen Transformationen“ – flumen-Working Paper Nr. 5 veröffentlicht

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine Transformation hin zu einer post-fossilen Wirtschaft auf Grundlage erneuerbarer und bio-basierter Energien und Ressourcen unvermeidlich ist, und dass dies grundlegende strukturelle Veränderungen in modernen Gesellschaften verlangt. Diese Veränderungen werden jedoch bislang vor allem als technologische Innovationen und Umgestaltungen von Produktionsprozessen und Infrastrukturen verstanden. Weitaus weniger beachtet werden dagegen die Fragen, wie sich post-fossile Transformationen auf die gegenwärtig verbreiteten Lebensweisen bzw. typischen Muster von Alltagspraktiken sowie auf die Mentalitäten bzw. Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsgewohnheiten der in diesen Gesellschaften lebenden Menschen auswirken (müssen), die ihrerseits nicht minder von 200 Jahren Fossilismus geprägt sind. Dieses Working Paper stellt unseren Ansatz einer relationalen sozial-ökologischen Mentalitätsforschung vor, den wir als notwendige Ergänzung zur bestehenden Forschung über postfossile Transformationsprozesse vorschlagen, um diese beiden Dimensionen systematisch in den Blick zu nehmen. Es erörtert zunächst den Mentalitätsbegriff als konzeptionellen Ausgangspunkt, skizziert seine Ursprünge in der Tradition der deutschen Soziologie und gibt ihm eine solidere theoretische Grundlage, indem es ihn in Pierre Bourdieus Theorie der Praxis mit ihrem Habituskonzept verankert. In Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Debattensträngen der sozial-ökologischen Forschung (u.a. zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen, den materiellen, institutionellen und mentalen Infrastrukturen fossiler Wachstumsgesellschaften und den Dynamiken von Externalisierung und Ungleichheit, die den entsprechenden Lebensweisen zugrunde liegen) schlagen wir eine Reihe von Erweiterungen vor, durch die sich die relationale Praxistheorie für sozial-ökologische Fragen sensibilisieren lässt. Hiervon ausgehend schlagen wir ein „sozial-ökologisches Update“ von Bourdieus Praxistheorie vor, das sie mit dem Konzept der „sozialen Naturbeziehungen“ und der Konstruktion eines „Raums der sozialen Naturbeziehungen“ in Analogie und Ergänzung zum Raum der sozialen (Klassen-)Beziehungen an diese Debatten anschließt.

Das Working Paper Nr. 5 von Dennis Eversberg, Martin Fritz, Jana Holz, Philip Koch, Lilian Pungas und
Matthias Schmelzer zum Herunterladen

„Zurück zu alten Tugenden? Der Olivenanbau in der Provinz Jaén zwischen Tradition und (bioökonomischer) Moderne“ – flumen-Working Paper Nr. 4 von Philip Koch veröffentlicht

Der Olivensektor der Provinz Jaén im Süden Spaniens dient als Beispiel dafür was passiert, wenn eine bio-basierte Wirtschaft ihre biophysischen Grenzen erreicht. Die andalusische Bioökonomiestrategie versucht den Sektor durch Modernisierungsmaßnahmen wie technische Innovationen und Mechanisierung zu reformieren. Das Paper betrachtet zuerst demographische Daten zur Provinz, um dann die historische Entwicklung des Olivensektors nachzuzeichnen. Diese Informationen werden dann in Informationen zur aktuellen Lage des Olivenanbaus eingebettet. Der Vergleich von historischer Entwicklung und heutiger Situation bringt folgende Ergebnisse: Zum einen steht die aktuelle Bioökonomiestrategie in einer Tradition von Maßnahmen, die die Schwächung des Olivensektors zum Ziel hat und die Region industrialisieren und modernisieren wollten. Weiterhin ist die Entstehung des Olivensektors ein spezieller Fall von Wachstum, der nicht mit Landkonzentration und technischer Modernisierung einherging, sondern auf einer intakten Bauernschaft beruht, durch die der Sektor extensiv wuchs. Der Olivensektor ist damit als historische Bioökonomie anders als die heute geforderte Strategie. Die Differenzen zwischen den beiden führen zu mehreren Spannungsfeldern, die hier weiter erläutert werden und weiter beforscht werden sollten.

Das Working Paper Nr. 4 zum Herunterladen