Künstlerische Intervention und Diskussion – Sebastian Jung & flumen im Museum Starnberger See am 31.10.2021


Sebastian Jung. Die Pinguine am Starnberger See sind beinahe ausgestorben

– Künstlerische Intervention und Diskussion –

Bild: Sebastian Jung

Einladung zur Eröffnung und zur Diskussion Biomentalitäten

am 31. Oktober 2021

15-17:30 Uhr

im Museum Starnberger See, Possenhofener Str. 5, 82319 Starnberg, www.museum-starnberger-see.de

Sebastian Jung greift in die Dauerpräsentation des Museums ein. Mit Zeichnungen und Skulpturen überlagert er eine sonst unveränderliche Darstellung der regionalen Geschichte. Rund um das letzte erhaltene Boot aus der Prunkflotte der bayerischen Könige, tummeln sich für die Zeit der Intervention stilisierte Pinguine. Damit irritiert der Künstler den gewohnten Blick auf Heimatgeschichte. Der Pinguin drängt sich als neuer Protagonist in den Vordergrund und lenkt den Blick auf das Verhältnis von Kultur und Natur, Zivilisation und Ökologie. Zeitgleich und als Teil des Projekts findet im Starnberger Stadtraum die Plakataktion „Rettet unsere Pinguine“ statt. Das Projekt ist Vorbereitung und Auftakt für die Einzelausstellung von Sebastian Jung im Museum Starnberger See ab Februar 2022.


Programm

15 Uhr | Eröffnung der Intervention

Mit Grußworten von Benjamin Tillig, Leiter Museum Starnberger See & Sophia Pietryga, Kuratorin

15:30 Uhr | BioMentalitäten – eine Diskussion zur Bedeutung unserer Mentalitäten und unserer Naturbeziehungen in Zeiten des Wandels

Mit Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Dipl. Theologe, Dr. phil, geb. 1955, ist Organisations- und Politikberater, Stiftungsexperte, Publizist und Autor von Fachpublikationen in den Bereichen Ethik, Nachhaltige Entwicklung, Corporate Responsibility, ökologische Agrar- und Ernährungskultur sowie Bewusstseins- und Zukunftsforschung.

Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke, außerplanmäßige Professorin an der Holzforschung München der TU München, ist promovierte Forstwissenschaftlerin der LMU München mit Praxiserfahrung in Forstverwaltungen. Sie habilitierte für das Fachgebiet Ressourcenmanagement an der TU München und leitet dort die Forschungsgruppe Stoffstrommanagement. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Stoffstromanalysen, Ökobilanzierung und Nachhaltigkeitsbewertung nachwachsender Rohstoffe mit Schwerpunkt Holz und Holzprodukte.

Dr. Dennis Eversberg, ist Sozialwissenschaftler und leitet die BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss. Vorstellungswelten in modernen bio-kreislaufbasierten Gesellschaften (flumen)“ am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsthemen sind u.a. Mentalitäts- und Sozialstrukturforschung; Soziologie sozial-ökologischer Bewegungen; soziale Naturbeziehungen; sozial-ökologische Transformationen und Konflikte 

16:30 Uhr | Austausch mit dem Künstler und den Mitwirkenden bei Häppchen und Getränken      


Die künstlerische Intervention und Diskussion sind Teil des Projekts „Bio Bio SUV“, initiiert von Sebastian Jung und der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ der Universität Jena im Zuge des Wissenschaftsjahres 2020/21 – Bioökonomie, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Thema des Projekts sind die mentalen Dimensionen einer Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden. Im Mittelpunkt stehen die diesbezüglichen individuellen und gesellschaftlichen Reflexionen unserer Vorstellungswelten, Naturbeziehungen und Handlungsgewohnheiten. Zum Projekt gehört auch ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank.

www.biobiosuv.de

Matthias Schmelzer nahm am 26. Oktober 2021 an der Diskussion“Nach der Wahl – Was bedeutet der Ausgang der Bundestagswahlen für Klimagerechtigkeit?“ teil

Matthias Schmelzer diskutierte am 26. Oktober 2021 auf dem Podium der Konferenz der Visionen „Nach der Wahl – Was bedeutet der Ausgang der Bundestagswahlen für Klimagerechtigkeit?“ mit Ferat Kocak und Sina Reisch.

https://gerechtigkeitjetzt.de/events/nach-der-wahl-was-bedeutet-der-ausgang-der-bundestagswahlen-fuer-klimagerechtigkeit/

Herzlichen Glückwunsch, Gabriela Miranda! DAAD zeichnet flumen-Kollegin und Soziologiestudentin der Universität Jena aus

Wir gratulieren Gabriela Miranda für den diesjährigen Preis des DAAD für ausländische Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gabriela arbeitete bis Juli 2021 als studentische Assistentin bei flumen.

„Gabriela Miranda wird nicht nur für ihre besonderen akademischen Leistungen ausgezeichnet. Sie engagiert sich auch für andere Studenten und Studentinnen aus dem Ausland sowie für Migrantinnen und Migranten. Im Verein Iberoamerica organisiert sie jährlich stattfindende Kulturfestivals, gibt Spanisch-Sprachkurse und hilft auch bei Behördengängen, Übersetzungen und Fragen der Integration. Seit zwei Jahren arbeitet sie auch im InfoCafé des Internationalen Büros der Friedrich-Schiller-Universität. Miranda kam mit 21 Jahren zunächst als Gaststudentin nach Jena. Da es ihr gut gefiel, blieb sie in Jena und studierte Romanistik und Soziologie. Derzeit absolviert sie den Masterstudiengang Romanische Kulturen in der modernen Welt. Nach ihrem Master-Abschluss will Gabriela Miranda in einem Institut für internationale Zusammenarbeit oder für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeiten. Ob sie dafür nach über neun Jahren in Deutschland in ihre Heimat Bolivien zurückkehrt, lässt sie noch offen. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist mit 1.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der Immatrikulationsfeier übergeben.“ Meldung vom 21. Oktober 2021 beim MDR Thüringen

Attitudes to sustainable welfare and eco-social policies in Europe: Vortrag von Martin Fritz am 21.10.2021

Unser Mitarbeiter Martin Fritz hält einen Vortrag zu „Attitudes to sustainable welfare and eco-social policies in Europe“

Teilnahme online möglich über

Link: https://unipd.zoom.us/j/81948432468?pwd=TWg3K1c4WS9DWlZqTWdvS0kvWkR4QT09
ID riunione: 819 4843 2468
Passcode: 732991

Uhrzeit: 13-14.30 Uhr

Auf Wunsch stellt Martin Fritz die Präsentation als pdf zur Verfügung.

„Einstellungen zu nachhaltiger Wohlfahrt und einer sozialökologischen Politik: Aktuelle Ergebnisse aus der Umfrageforschung“ – Buchbeitrag von Martin Fritz erschienen

In dem Beitrag zum 7. Jahrbuch „Die Wirtschaft der Gesellschaft: Soziale Sicherungssysteme im Umbruch“, herausgegeben von Dorothee Rodenhäuser, Hannes Vetter, Benjamin Held und Hans Diefenbacher, erläutert unser Flumen-Mitarbeiter Dr. Martin Fritz das Konzept der nachhaltigen Wohlfahrt und zeigt anhand empirischer Analysen wie eine sozial-ökologische Politik von den verschiedenen Teilen der Bevölkerung in europäischen Ländern gesehen wird.

Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Fragen: Gibt es zwischen Ländern mit verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaaten Unterschiede darin, wie stark ihre Bevölkerungen eine nachhaltige Wohlfahrt oder sozialökologische Politik unterstützen? Welche Bevölkerungsgruppen befürworten eine soziale und ökologische Politik am ehesten und welche lehnen sie ab?

Das Buch, in dem sich auch weitere Beiträge zu sozialpolitischen Themen in der sozial-ökologischen Transformation finden (u.a. zu einer Ökosozialversicherung und einem bedingungslosen Grundeinkommen) kann online oder schriftlich beim Verlag bestellt werden.

Auf Anfrage stellt Dr. Martin Fritz auch gern ein Preprint des Beitrags zur Verfügung.

„Degrowth-Enthusiasmus und der Transformations-Blues des Ostens“: Buchkapitel von Lilian Pungas et al. erschienen

Gebauer, Jana / Jorck, Gerrit von / Pungas, Lilian (2021): Degrowth-Enthusiasmus und der Transformations-Blues des Ostens: Überlegungen zur Integration postsozialistischer Transformationserfahrungen in den transformatorischen Postwachstumsdiskurs. In: Thomas, Michael & Ulrich Busch (Hg.), Streitfall Ostdeutschland. Grenzen einer Transformationserzählung, [Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, Bd. 72], Berlin: trafo Wissenschaftsverlag, 229-256.

Inhalt: Die Autor:innen haben in diesem Kapitel die zentralen Erkenntnisse ihrer Auseinandersetzung mit den Transformationserfahrungen in Zentral- und Osteuropa herausgearbeitet und stellen diese anhand von sechs Thesen dar. Ihrer Ansicht nach ist es für die Degrowth-Debatte unabdingbar, sich dieser Erfahrungen anzunehmen. Der Beitrag spürt den Zusammenhängen zwischen postsozialistischer Transformation und den Debatten zu Postwachstum bzw. Degrowth nach. Anlass ist die zu konstatierende geringe Bezugnahme der Postwachstumsdebatte auf Erfahrungen aus den sozialistischen Gesellschaften und den postsozialistischen Transformationen. Grundlage ist vor allem eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Degrowth Enthusiasm and the Eastern Blues“, welche die Autor_innen in den vergangenen Jahren durchführten. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: 

  • Was können wir aus den Transformationsprozessen lernen, die die staatssozialistischen Gesellschaften hin zu kapitalistischen Gesellschaften durchliefen? 
  • An welche Erfahrungen und Praktiken vor und nach den Umbrüchen können potenzielle Degrowth-Gesellschaften anknüpfen? 
  • Inwieweit können wir die alternativen System- sowie Transformationserfahrungen der Menschen im „Osten“ nutzen, um ihr Potenzial in einer sozial-ökologischen Transformation und für die Überwindung einer Veränderungsmüdigkeit zu entfalten?

Informationen zum Buch auf der Verlagswebseite

Lilian Pungas nimmt vom 20. September bis 1. Oktober 2021 am transdisziplinären EdiCitNet Summer School Programm teil.

Lilian Pungas wird an einem 2-wöchigen transdisziplinären EdiCitNet Summer School Programm teilnehmen vom 20. September bis 1. Oktober, das leider zwar online stattfindet aber ausgiebig diverse Themen und Aspekte wie beispielsweise Lebensmittelproduktion und Ernährung im urbanen Raum diskutieren wird. Der Summer School wird organisiert von Edible Cities Network.

Mehr Informationen hier.

Martin Fritz & Max Koch stellen ihr Paper „Habitus and Climate Change“ an der Universität Lund vor | 30.09.2021 | online

Martin Fritz (flumen, Universität Jena) und Max Koch (School of Social Work, Universität Lund) stellen im Rahmen der Seminarreihe LUCSUS an der Universität Lund (Schweden) ihr Paper „Habitus and climate change: Exploring support and resistance to sustainable welfare and social–ecological transformations in Sweden.“ vor.

Wann? 30. September 2021 | 11:00 – 12:00 Uhr

Wie? Das Seminar findet auf Englisch und online statt. Registrieren Sie sich bitte hier. Sie erhalten dann eine Bestätigung und Zoom-Einwahldaten per E-Mail. Mehr Informationen hier.

Abstract des Papers: We explore peoples‘ dispositions and practices with regard to social–ecological transformations based on a sustainable welfare policy strategy in Sweden. We draw on Bourdieu’s concept of habitus to highlight the relations between social positions, dispositions, and position-takings. Using data from an own survey, we identify habitus types and place these in the space of social positions. We apply principal component analysis to a large set of questions about social, ecological, and climate change related topics and identify eight underlying eco–social dispositions. These are used for cluster analyses that find typical constellations of eco–social dispositions within the Swedish population: variants of eco–social habitus. We find seven habitus types and describe their social characteristics, political preferences, and practices. Finally, the seven habitus are plotted onto the map of social positions, the Bourdieusian social space, highlighting their relations—proximities, tensions, and contestations—to each other. We find evidence that political struggles around social–ecological transformations reproduce existing social structures but are also connected to new “eco–social” divisions that appear between groups in similar positions. In the conclusion we discuss the implications for social–ecological transformations based on sustainable welfare. Zum Paper

„Habitus and Climate Change“: neuer Artikel von Martin Fritz & Kolleg:innen der Universität Lund im British Journal of Sociology

Unser Mitarbeiter Martin Fritz hat in Kooperation mit Kolleg*innen der Universität Lund an einem gemeinsamen Artikel gearbeitet, der nun im British Journal of Sociology frei zugänglich veröffentlicht wurde (https://doi.org/10.1111/1468-4446.12887).

Unter dem Titel „Habitus and Climate Change“ untersuchen sie mit Hilfe der relationalen Methoden, die wir hier bei Flumen auch anwenden, welche Konflikte, Widerstände und Unterstützungs- sowie Kooperationspotenziale es für postfossile Transformationen in Schweden gibt. Durch die Analyse von Umfragedaten aus dem Jahr 2020 können sie sieben verschiedene sozial-ökologische Habitus, oder wie wir bei Flumen sagen: Mentalitäten, identifizieren und veranschaulichen, wie sich diese im Bourdieuschen Sozialraum verorten lassen. Im Vergleich zur Situation in Deutschland, für die Dennis Eversberg bereits differenzierte Analysen bereitgestellt hat (Flumen Working Paper Nr. 1) zeigt sich ein ganz ähnliches Bild mit ähnlichen Mentalitäten und politischen Lagern: In beiden Ländern kann eine politische Mehrheit für umfassende postfossile Transformationen gewonnen werden, wenn sich ausreichend große Teile der meist materiell besser gestellten sozialen Gruppen mit liberalen, veränderungsoffenen Mentalitäten mit dem Lager der transformationswilligen sozial-ökologischen Mentalitäten zusammenschließen.