„Mentalities Matter. Sozial-ökologische Mentalitäten und ihre Bedeutung in post-fossilen Transformationen“ – flumen-Working Paper Nr. 5 veröffentlicht

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine Transformation hin zu einer post-fossilen Wirtschaft auf Grundlage erneuerbarer und bio-basierter Energien und Ressourcen unvermeidlich ist, und dass dies grundlegende strukturelle Veränderungen in modernen Gesellschaften verlangt. Diese Veränderungen werden jedoch bislang vor allem als technologische Innovationen und Umgestaltungen von Produktionsprozessen und Infrastrukturen verstanden. Weitaus weniger beachtet werden dagegen die Fragen, wie sich post-fossile Transformationen auf die gegenwärtig verbreiteten Lebensweisen bzw. typischen Muster von Alltagspraktiken sowie auf die Mentalitäten bzw. Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsgewohnheiten der in diesen Gesellschaften lebenden Menschen auswirken (müssen), die ihrerseits nicht minder von 200 Jahren Fossilismus geprägt sind. Dieses Working Paper stellt unseren Ansatz einer relationalen sozial-ökologischen Mentalitätsforschung vor, den wir als notwendige Ergänzung zur bestehenden Forschung über postfossile Transformationsprozesse vorschlagen, um diese beiden Dimensionen systematisch in den Blick zu nehmen. Es erörtert zunächst den Mentalitätsbegriff als konzeptionellen Ausgangspunkt, skizziert seine Ursprünge in der Tradition der deutschen Soziologie und gibt ihm eine solidere theoretische Grundlage, indem es ihn in Pierre Bourdieus Theorie der Praxis mit ihrem Habituskonzept verankert. In Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Debattensträngen der sozial-ökologischen Forschung (u.a. zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen, den materiellen, institutionellen und mentalen Infrastrukturen fossiler Wachstumsgesellschaften und den Dynamiken von Externalisierung und Ungleichheit, die den entsprechenden Lebensweisen zugrunde liegen) schlagen wir eine Reihe von Erweiterungen vor, durch die sich die relationale Praxistheorie für sozial-ökologische Fragen sensibilisieren lässt. Hiervon ausgehend schlagen wir ein „sozial-ökologisches Update“ von Bourdieus Praxistheorie vor, das sie mit dem Konzept der „sozialen Naturbeziehungen“ und der Konstruktion eines „Raums der sozialen Naturbeziehungen“ in Analogie und Ergänzung zum Raum der sozialen (Klassen-)Beziehungen an diese Debatten anschließt.

Das Working Paper Nr. 5 von Dennis Eversberg, Martin Fritz, Jana Holz, Philip Koch, Lilian Pungas und
Matthias Schmelzer zum Herunterladen

„Zurück zu alten Tugenden? Der Olivenanbau in der Provinz Jaén zwischen Tradition und (bioökonomischer) Moderne“ – flumen-Working Paper Nr. 4 von Philip Koch veröffentlicht

Der Olivensektor der Provinz Jaén im Süden Spaniens dient als Beispiel dafür was passiert, wenn eine bio-basierte Wirtschaft ihre biophysischen Grenzen erreicht. Die andalusische Bioökonomiestrategie versucht den Sektor durch Modernisierungsmaßnahmen wie technische Innovationen und Mechanisierung zu reformieren. Das Paper betrachtet zuerst demographische Daten zur Provinz, um dann die historische Entwicklung des Olivensektors nachzuzeichnen. Diese Informationen werden dann in Informationen zur aktuellen Lage des Olivenanbaus eingebettet. Der Vergleich von historischer Entwicklung und heutiger Situation bringt folgende Ergebnisse: Zum einen steht die aktuelle Bioökonomiestrategie in einer Tradition von Maßnahmen, die die Schwächung des Olivensektors zum Ziel hat und die Region industrialisieren und modernisieren wollten. Weiterhin ist die Entstehung des Olivensektors ein spezieller Fall von Wachstum, der nicht mit Landkonzentration und technischer Modernisierung einherging, sondern auf einer intakten Bauernschaft beruht, durch die der Sektor extensiv wuchs. Der Olivensektor ist damit als historische Bioökonomie anders als die heute geforderte Strategie. Die Differenzen zwischen den beiden führen zu mehreren Spannungsfeldern, die hier weiter erläutert werden und weiter beforscht werden sollten.

Das Working Paper Nr. 4 zum Herunterladen

Lilian Pungas hält Vortrag zu Care / (Semi-) Subsistenzlandwirtschaft auf der Tagung „Gut versorgt aus der Region? Potentiale und Herausforderungen für Bedürfnisorientierung in regionalen Ernährungssystemen“ | 24. Juli 2021

by Lilian Pungas

Im Panel 4 „Landwirtschaftliche Praktiken neu beleuchten – Sorge. Arbeit. Verantwortung.“ hält Lilian Pungas am 24. Juli 2021 den Vortrag „Who stewards whom? Care and stewardship in working with the soil“, der verschiedene Care-Aspekte in der (Semi-) Subsistenzlandwirtschaft in Osteuropa/Estland behandelt.

Die digitale Tagung „Gut versorgt aus der Region? Potentiale und Herausforderungen für Bedürfnisorientierung in regionalen Ernährungssystemen“ findet am 23. und 24. Juli 2021 statt und ist eine Kooperation zwischen dem Fachgebiet Gender & Globalisierung an der Humboldt-Universität Berlin, der Sektion „Soziale Ungleichheit und Geschlecht“ am Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS) und dem Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Anmeldungen für die Tagung sind bis zum 20. Juli möglich auf der Webseite oder hier direkt

Mehr Infos hier.

flumen-Beiträge auf der Konferenz „Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“ (University of Manchester) | 6. Juli 2021

flumen“ organisiert am 6. Juli 2021 drei Live-Stream-Sessions zu Bioökonomie und Wachstum auf der online-Konferenz „Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“. Mehr zur Konferenz, zum Programm und zur Registrierung siehe unten.

Die flumen-Sessions:

Growth, Technology and the Bioeconomy (6. Juli, 13:45-15:15 Uhr GMT+1 (UK-Zeit) | in Deutschland: 14:45-16:15 Uhr!)

Speakers:

  • Dennis Eversberg, Jana Holz: Empty Promises of Growth: The Bioeconomy and Its Multiple Reality Checks
  • Miriam Boyer & Sarah Hackfort: The Growth Paradigm and the High-Tech Bioeconomy
  • Matthias Schmelzer: Fossil capital and carbon mentalities: Contours of the social in historical studies on energy transitions

The global frontlines of the bioeconomy: Conflicts and rural social inequalities related to the expansion of the bioeconomy (6. Juli, 13:45-15:15 Uhr GMT+1 (UK-Zeit)| in Deutschland 14:45-16:15 Uhr!)

 Speakers:

  • Eduardo Erazo Acosta: The power of the ancestral philosophy of Alli kawsay (Buen Vivir) in the indigenous movements of Colombia – Ecuador
  • Axel Anlauf: Contesting the bioeconomy‘s bottleneck–conflicts around phosphate mining and trade in Piura, Peru
  • Anne Tittor: Towards an extractivist bioeconomy without decarbonization?
  • Sabaheta Ramcilovic-Suominen: Envisioning just bioeconomy transformations for Europe: Drawing from degrowth and intersectional decolonial environmental justice movements and ideas

European perspectives in the contested transformation towards a bio-based economy (6. Juli, 15:30-17:00 Uhr GMT+1 (UK-Zeit) | in Deutschland: 16:30-18:00 Uhr!)

 Speakers:

  • Maja Hoffmann, Clive Spash: Sectoral analysis of the impacts of greenhouse gas mitigation on work for the Austrian economy, and implications for the debates on just transition and degrowth
  • Joachim Spangenberg: The German Bioeconomy Strategy – Debunking the Narrative
  • Philip Koch: Transitions in the Andalusian Olive Oil sector – History, Perceptions and Conflicts
  • Lilian Pungas: Social-ecological mentalities within the semi-subsistence urban agriculture in Estonia

********

„Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“

ist eine internationale online-Konferenz des International Degrowth Research Networks, der International Society for Ecological Economics und der European Society for Ecological Economics. Sie findet vom 5. bis 8. Juli 2021 online statt und wird organisiert von der Universität Manchester (UK) .

Mehr Infos zur Konferenz allgemein: https://www.isee-esee-degrowth2021.net/

Link zum Spreadsheet, das ein aktuelles Programm beinhaltet: https://www.isee-esee-degrowth2021.net/call-for-papers (Alle Angaben in GMT+1, dh in deutscher Zeit nochmals +1h)

Weiterhin ist hier der Link zur Registrierung (kostenlos!): https://www.eventsforce.net/hg3/frontend/reg/tRegisterEmailNew.csp?pageID=71573&eventID=197&tempPersonID=233054

„Bioökonomie im Kopf“ – ein flumen-Beitrag im Podcast FaktenSammler der Uni Greifswald

Martin Fritz gab für die FaktenSammler-Folge „Bioökonomie im Kopf“ ein Interview zu den soziologischen Aspekten beim Wandel hin zu einer Bioökonomie. Der Beitrag ist auf der FaktenSammler-Website der Uni Greifswald oder auf bekannten Podcast-Portalen zu hören.

FaktenSammler – Der BioÖkonomie-Podcast“ ist ein Projekt der Universität Greifswald und wird im Rahmen des Wissenschaftsjahr 2020|21 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

https://faktensammler.uni-greifswald.de/portfolio/1654/

Projektstart Bio Bio SUV – Jena TV berichtet


Über den Start des Wissenschafts-Kunstprojektes „Bio Bio SUV“ der Nachwuchsgruppe flumen in Kooperation mit Sebastian Jung berichtete Jena TV


Im Zuge des Wissenschaftsjahres realisiert Sebastian Jung mit der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) der Universität Jena im Botanischen Garten der Uni Jena und im Museum Starnberger See zwei Ausstellungsinterventionen. In Skulpturen, Zeichnungen und einem Think Tank wird das Thema Bioökonomie auf wissenschaftliche, soziologische und künstlerische Art untersucht. Sebastian Jung nimmt sich des menschlichen Blicks auf Natur und Heimat an und lenkt ihn mit künstlerischen Mitteln. Durch das Mittel der Intervention wird mit Pinguinen, Paradiesvögeln und Holzautos ein Irritationsmoment an einen Ort gebracht, an dem sich gesellschaftliches Leben abspielt. Teil der künstlerischen Geste im Projekt ist außerdem ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank, der sich mit Fragen rund um die Rolle von Mentalitäten beim Übergang zur Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden, auseinandersetzt. In Diskussionsgesprächen in Jena und Starnberg greift flumen diese Fragen zusammen mit Pratiker:innen und Forscher:innen sowie dem öffentlichen Publikum nochmals auf.

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Einladung: BioBioSUV | Sebastian Jung Ausstellungseröffnung & Diskussion | 11. Juni 2021, 15-20 Uhr im Botanischen Garten

Einladung zum Start des Wissenschafts-Kunstprojektes „Bio Bio SUV“ der Nachwuchsgruppe flumen in Kooperation mit Sebastian Jung

Sebastian Jung Ausstellungseröffnung & Diskussionsveranstaltung „Bioökonomie – und was hat das mit mir zu tun?“
im Botanischen Garten Jena, 11. Juni 2021

Soft-Opening: 15 – 20 Uhr

Diskussionsveranstaltung: 17 – 18:30 Uhr, mit Olaf Schubert (Stadtforst Jena), Reinhard Guthke (Bürgerenergie Jena /Thüringen), Samira Lambertz (Klimaentscheid Jena) & Thomas Hering (Referent für Nachwachsende Rohstoffe und Klimawandel Landwirtschaft) mehr Informationen

Einleitung: Sophia Pietryga (Kuratorin der Ausstellung)
Moderation: Judith Kiss (flumen)

Im Zuge des Wissenschaftsjahres realisiert Sebastian Jung mit der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) der Universität Jena im Botanischen Garten der Uni Jena und im Museum Starnberger See zwei Ausstellungsinterventionen. In Skulpturen, Zeichnungen und einem Think Tank wird das Thema Bioökonomie auf wissenschaftliche, soziologische und künstlerische Art untersucht. Sebastian Jung nimmt sich des menschlichen Blicks auf Natur und Heimat an und lenkt ihn mit künstlerischen Mitteln. Durch das Mittel der Intervention wird mit Pinguinen, Paradiesvögeln und Holzautos ein Irritationsmoment an einen Ort gebracht, an dem sich gesellschaftliches Leben abspielt. Teil der künstlerischen Geste im Projekt ist außerdem ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank, der sich mit Fragen rund um die Rolle von Mentalitäten beim Übergang zur Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden, auseinandersetzt. In Diskussionsgesprächen in Jena und Starnberg greift flumen diese Fragen zusammen mit Pratiker:innen und Forscher:innen sowie dem öffentlichen Publikum nochmals auf.

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Bioökonomie – Und was hat das mit mir zu tun? Gespräch & Diskussion am 11. Juni 2021, 17 Uhr im Botanischen Garten Jena

Die öffentliche Diskussionsveranstaltung bildet zusammen mit einer Ausstellungseröffnung, bei der Sebastian Jung Zeichnungen und Skulpturen in den Gewächshäusern und der Außenanlage des Botanischen Gartens präsentiert, den Auftakt zum Wissenschaft-Kunstprojekt „Bio Bio SUV“ im Wissenschaftsjahr 2020|21.

Diskutant:innen

Olaf Schubert (Stadtforst Jena), Reinhard Guthke (Bürgerenergie Jena /Thüringen), Samira Lambertz (Klimaentscheid Jena) & Thomas Hering (Referent für Nachwachsende Rohstoffe und Klimawandel Landwirtschaft)

Einleitung: Sophia Pietryga (Kuratorin der Ausstellung)

Moderation: Judith Kiss (flumen)

Kernfragen: Welche Rolle kommt bestimmten Sektoren in Thüringen und uns als Gesellschaft zu, wenn die Wirtschaft sich hin zu einer Bioökonomie bewegt? Welche Chancen und Hürden gibt es für die Nutzung biologischer, nachwachsender Rohstoffe in Jena? In welcher Weise müssen sich Vorstellungswelten und Handlungen – beispielsweise unsere Vorstellungen dazu, wie Wirtschaft funktioniert oder wie wir leben möchten – für eine sozial-ökologische Transformation anpassen? Welche Handlungsmöglichkeit haben wir Bürger:innen?

Hintergrund: Das Ende der fossilen Ära scheint eingeläutet: Immer öfter können wir in Nachrichten und Fachbeiträgen hören und lesen, dass die fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und -gas in einer noch unbestimmten, aber doch sicheren Zukunft nicht mehr die Grundlage unseres Wirtschaftens, Konsumierens, unserer Fortbewegung – kurz: unseres Lebens sein werden. Jüngst erstaunte die Internationale Energieagentur, die den erneuerbaren Energien bisher eher skeptisch eingestellt war, die Weltöffentlichkeit mit ihrem neusten Bericht Net Zero by 2050, demzufolge ab sofort keine Investitionen mehr in neue fossile Projekte gesteckt werden dürften. Eine kleine Sensation war auch das Urteil des Verfassungsgerichts, das Klimaschutzgesetz in Deutschland müsse derart nachjustiert werden, dass es die Grundrechte jüngerer Generationen garantiert.

Eine kolossale Umgestaltung der Wirtschaft und damit auch unserer Lebensstile steht also bevor. Doch wie soll das gehen?

Ein Ansatz ist die Förderung der Bioökonomie, also einer Wirtschaftsform, bei der fossile Energiequellen und Rohstoffe durch solche biologischen Ursprungs, also aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen ersetzt werden.  

Soweit, so gut – und was genau hat das mit uns in Jena zu tun?

Die Verbindungen der Bioökonomie zu unserem Leben werden bereits an mehreren Stellen erkennbar: Eine sehr bedeutsame ist die Verbindung zu unseren Wäldern. Viel ist derzeit von der Zukunft der Wälder, von der Waldkrise und Holzknappheit die Rede. Holz wird in einer Bioökonomie einen enorm wichtigen Rohstoff darstellen. Doch wie kann der gesteigerte Bedarf nach Holz gedeckt werden, wenn schon heute Holzknappheit herrscht und Wälder gleichzeitig mit dem Klimawandel und den damit zusammenhängenden Problemen wie Schädlingsbefall, aber auch mit Nutzungskonflikten zu kämpfen haben?

Weitere Verbindungen zeigen sich in den Produkten aus biologischen Materialien, die wir konsumieren könn(t)en. Oder in der Strom- und Wärmeversorgung, denen wir den Vorzug geben könn(t)en. Auf welche biobasierten Energiequellen wir in Jena und Umgebung zurückgreifen können, soll ebenfalls in der Veranstaltung betrachtet werden.

Darüber hinaus bleibt zu bedenken, dass es für eine post-fossile Zukunft nicht ausreicht, fossile durch biobasierte Stoffe zu ersetzen. Vielmehr müssen sich auch unsere Denk- und Verhaltensweisen ändern, die eine Dekarbonisierung unseres Lebens und Wirtschaftens ermöglichen. Verschiedene bürgerschaftliche Projekte engagieren sich in dem Zusammenhang für emissionsarme Lösungen in Jena. Was kann ein: jede:r von uns tun? Worauf müssen wir uns einstellen, wenn es um eine post-fossile Zukunft geht?

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Workshop: Contested Society-Nature-Relations. Forest related Emotions, Practices & Conflicts in Times of Societal Change | 27-28 May 2021

Foto: Reetta Karhunkorva

The aim of the multidisciplinary workshop on contested society-nature-relations is to discuss the changing relationships between individuals, society as a whole, and nature – especially forests – in times of societal change. 

Please register until 26th May 2021 via Email flumen@uni-jena.de with the following subject “registration HFR Workshop” including the following information: -> first name -> surname -> your institution


Forests are crucial ecosystems that humans have always been dependent on. Global land use changes, degradation of (forest) land or the valorization of forests and their possible implications constitute impacts on values and attitudes towards forests and various forms of its usage and exploitation. 

Individual relationships with forest can be defined as human-forest-relationships: They are the result of one’s individual and family history, cultural background, the society in which an individual lives, and the forest surrounding a person. This relationship, which combines both, historical and modern values and practices, reflects the constantly evolving global, national, communal, and individual attitudes towards forests. The varying types of human-forest-relationships indicate what forests mean to humans, and they can also provide insight into broader underlying ideas and practices of how individuals, communities, and societies relate to nature as a whole. As a bio-based natural resource linked with nature and society in multiple ways, forests are an interesting case for studying societal and political debates as well as economic and political power relations. 

As part of the field of society-nature-relations (GER: Gesellschaftliche Naturverhältnisse), the workshop focuses on the questions: 

  • How do societies view, construct, investigate, use, exploit, and dominate the ‘nature’ they ultimately depend on? 
  • What are the implications of human-nature-relationships for work in forestry, for the economic usage of nature and forests and for actions and decisions regarding forests? 

Exchange and debates between Finnish and German-speaking researchers working on the cultural and social implications of different types of human-forest-relationships motivate the workshop and its organizers.


Public Event | 27. May 2021 | 18:00-20:00 CET | German/Finnish

Die Zukunft der Wälder – Welche Rolle spielen Gefühle und unsere Beziehung zum Wald? Perspektiven aus Deutschland und Finnland
Metsien tulevaisuus – miten metsäsuhteemme vaikuttavat metsiin. Näkymiä Saksasta ja Suomesta

As part of the workshop we are organising a public event. It will be held in German/Finnish with translation (German <-> Finnish). More information on the public event


The workshop is organized by

  • And the ‘Human-forest relationship in Societal Change’ – Research Project: University of Helsinki & University of Eastern Finland | funded by Metsämiesten Säätiö Foundation

The workshop is funded by the Finland Institute in Germany (https://finnland-institut.de/en/) and the German Federal Ministry for Education and Research (BMBF).

Call for Papers for a Special Issue on „Promises of growth and sustainability in the bioeconomy“ of the Journal for Sustainable Consumption and Production

More information on Special Issue on Promises of growth and sustainability in the bioeconomy of the Journal for Sustainable Consumption and Production

In current debates about the future of modern societies, one concept is increasingly marshalled as providing an answer to multiple challenges: the bioeconomy. The dominant narrative makes the claim that shifting to a bioeconomy based on the flow of renewable energies and biological resources societies can achieve both: ‘green’ economic growth and a rapid phase-out of fossil fuels and resources, thus building a sustainable future. 

The aim of this Special Issue is to shed light on the nexus of sustainability, technology and growth within the bioeconomy from multidisciplinary, critical and constructive perspectives. We invite empirical and/or conceptual contributions addressing but not limited to the following questions: 

  • Can growth-based economies really be made sustainable by just basing them on biogenic instead of fossil materials and resources? 
  • Do the bioeconomy and the innovations of modern biotechnology enable a decoupling of environmental throughput from GDP? 
  • Would the transformation of modern societies towards post-fossil, bio-based economic activities need to involve an overcoming of unlimited economic growth? 
  • What would political processes and bioeconomy implementation strategies have to look like in order to transform the economy in a democratic and participatory way?

The above mentioned Special Issue is a cooperation between Forschungszentrum Juelich as a topical editor (Sandra Venghaus) and the Junior Research Group flumen as guest editors (Dr. Dennis Eversberg, Dr. Martin Fritz, Lilian Pungas).

We would like to invite you to submit papers (various formats possible such as research and review articles, short communications). 

The deadline is June 30, 2021. 

Papers will be peer-reviewed and the aim is to have final papers accepted and sent to production by 30th November 2021, which should mean the special issue can be finalised by the end of the year/early 2022. All information you need as an author with this journal you can find here

Do not hesitate to write to us if you have any further questions. Also, we would be very grateful if you shared the call with any colleagues that might be interested.

Dr. Dennis Eversberg      dennis.eversberg@uni-jena.de

Dr. Martin Fritz                martin.fritz@uni-jena.de

Lilian Pungas                  lilian.pungas@uni-jena.de