Lilian Pungas hält Vortrag zu Care / (Semi-) Subsistenzlandwirtschaft auf der Tagung „Gut versorgt aus der Region? Potentiale und Herausforderungen für Bedürfnisorientierung in regionalen Ernährungssystemen“ | 24. Juli 2021

by Lilian Pungas

Im Panel 4 „Landwirtschaftliche Praktiken neu beleuchten – Sorge. Arbeit. Verantwortung.“ hält Lilian Pungas am 24. Juli 2021 den Vortrag „Who stewards whom? Care and stewardship in working with the soil“, der verschiedene Care-Aspekte in der (Semi-) Subsistenzlandwirtschaft in Osteuropa/Estland behandelt.

Die digitale Tagung „Gut versorgt aus der Region? Potentiale und Herausforderungen für Bedürfnisorientierung in regionalen Ernährungssystemen“ findet am 23. und 24. Juli 2021 statt und ist eine Kooperation zwischen dem Fachgebiet Gender & Globalisierung an der Humboldt-Universität Berlin, der Sektion „Soziale Ungleichheit und Geschlecht“ am Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS) und dem Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) an der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Anmeldungen für die Tagung sind bis zum 20. Juli möglich auf der Webseite oder hier direkt

Mehr Infos hier.

flumen-Beiträge auf der Konferenz „Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“ (University of Manchester) | 6. Juli 2021

flumen“ organisiert am 6. Juli 2021 drei Live-Stream-Sessions zu Bioökonomie und Wachstum auf der online-Konferenz „Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“. Mehr zur Konferenz, zum Programm und zur Registrierung siehe unten.

Die flumen-Sessions:

Growth, Technology and the Bioeconomy (6. Juli, 13:45-15:15 Uhr GMT+1 (UK-Zeit) | in Deutschland: 14:45-16:15 Uhr!)

Speakers:

  • Dennis Eversberg, Jana Holz: Empty Promises of Growth: The Bioeconomy and Its Multiple Reality Checks
  • Miriam Boyer & Sarah Hackfort: The Growth Paradigm and the High-Tech Bioeconomy
  • Matthias Schmelzer: Fossil capital and carbon mentalities: Contours of the social in historical studies on energy transitions

The global frontlines of the bioeconomy: Conflicts and rural social inequalities related to the expansion of the bioeconomy (6. Juli, 13:45-15:15 Uhr GMT+1 (UK-Zeit)| in Deutschland 14:45-16:15 Uhr!)

 Speakers:

  • Eduardo Erazo Acosta: The power of the ancestral philosophy of Alli kawsay (Buen Vivir) in the indigenous movements of Colombia – Ecuador
  • Axel Anlauf: Contesting the bioeconomy‘s bottleneck–conflicts around phosphate mining and trade in Piura, Peru
  • Anne Tittor: Towards an extractivist bioeconomy without decarbonization?
  • Sabaheta Ramcilovic-Suominen: Envisioning just bioeconomy transformations for Europe: Drawing from degrowth and intersectional decolonial environmental justice movements and ideas

European perspectives in the contested transformation towards a bio-based economy (6. Juli, 15:30-17:00 Uhr GMT+1 (UK-Zeit) | in Deutschland: 16:30-18:00 Uhr!)

 Speakers:

  • Maja Hoffmann, Clive Spash: Sectoral analysis of the impacts of greenhouse gas mitigation on work for the Austrian economy, and implications for the debates on just transition and degrowth
  • Joachim Spangenberg: The German Bioeconomy Strategy – Debunking the Narrative
  • Philip Koch: Transitions in the Andalusian Olive Oil sector – History, Perceptions and Conflicts
  • Lilian Pungas: Social-ecological mentalities within the semi-subsistence urban agriculture in Estonia

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„Building Alternative Livelihoods in Times of Ecological and Political Crisis“

ist eine internationale online-Konferenz des International Degrowth Research Networks, der International Society for Ecological Economics und der European Society for Ecological Economics. Sie findet vom 5. bis 8. Juli 2021 online statt und wird organisiert von der Universität Manchester (UK) .

Mehr Infos zur Konferenz allgemein: https://www.isee-esee-degrowth2021.net/

Link zum Spreadsheet, das ein aktuelles Programm beinhaltet: https://www.isee-esee-degrowth2021.net/call-for-papers (Alle Angaben in GMT+1, dh in deutscher Zeit nochmals +1h)

Weiterhin ist hier der Link zur Registrierung (kostenlos!): https://www.eventsforce.net/hg3/frontend/reg/tRegisterEmailNew.csp?pageID=71573&eventID=197&tempPersonID=233054

„Die Natur und wir – Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Natur“: Vortrag und Gespräch mit L. Pungas & J. Holz im Grünen Salon der Klassik Stiftung Weimar | Do, 15.07.2021 18.00–20.00

Foto: Corinna Schubert (von der Webseite der Klassik Stiftung Weimar)

Die Klassik Stiftung Weimar hat in diesem Jahr das Thema „Mensch und Natur“ in den Fokus von Veranstaltungen, Ausstellungen und Präsentationen genommen. In dem Zusammenhang werden in der Reihe „Neue Natur – neues Denken?“ Vorträge und Gespräche mit Menschen aus der Wissenschaft und Bürgerinitiativen im Grünen Salon organisiert: „Über Nachhaltigkeit, Natur und Mensch. Über sollen und wollen. Über die freundliche Natur und die feindlichen Viren. Über Aktionismus, Bequemlichkeit und Ohnmacht.“ (Klassik Stiftung Weimar).

Lilian Pungas und Jana Holz sind zur Reihe „Neue Natur – neues Denken?“ eingeladen, um das Beziehungsgeflecht zwischen Mensch, Gesellschaft und Natur aus soziologischer Perspektive vorzustellen und darüber mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Am Donnerstag, den 15. Juli 2021 um 18 Uhr halten sie den Vortrag „Die Natur und wir – Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Natur„. Zum Inhalt: Unser Verhältnis zur Natur steht derzeit grundsätzlich infrage. Woher aber kommt gesellschaftliche Veränderung? Können Einzelne etwas bewirken oder müssen zuerst Politik und Wirtschaft handeln, die Spielregeln verändern?

Wo? Grünes Labor, Park an der Ilm, 99423 Weimar

„Bioökonomie im Kopf“ – ein flumen-Beitrag im Podcast FaktenSammler der Uni Greifswald

Martin Fritz gab für die FaktenSammler-Folge „Bioökonomie im Kopf“ ein Interview zu den soziologischen Aspekten beim Wandel hin zu einer Bioökonomie. Der Beitrag ist auf der FaktenSammler-Website der Uni Greifswald oder auf bekannten Podcast-Portalen zu hören.

FaktenSammler – Der BioÖkonomie-Podcast“ ist ein Projekt der Universität Greifswald und wird im Rahmen des Wissenschaftsjahr 2020|21 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

https://faktensammler.uni-greifswald.de/portfolio/1654/

Projektstart Bio Bio SUV – Jena TV berichtet


Über den Start des Wissenschafts-Kunstprojektes „Bio Bio SUV“ der Nachwuchsgruppe flumen in Kooperation mit Sebastian Jung berichtete Jena TV


Im Zuge des Wissenschaftsjahres realisiert Sebastian Jung mit der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) der Universität Jena im Botanischen Garten der Uni Jena und im Museum Starnberger See zwei Ausstellungsinterventionen. In Skulpturen, Zeichnungen und einem Think Tank wird das Thema Bioökonomie auf wissenschaftliche, soziologische und künstlerische Art untersucht. Sebastian Jung nimmt sich des menschlichen Blicks auf Natur und Heimat an und lenkt ihn mit künstlerischen Mitteln. Durch das Mittel der Intervention wird mit Pinguinen, Paradiesvögeln und Holzautos ein Irritationsmoment an einen Ort gebracht, an dem sich gesellschaftliches Leben abspielt. Teil der künstlerischen Geste im Projekt ist außerdem ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank, der sich mit Fragen rund um die Rolle von Mentalitäten beim Übergang zur Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden, auseinandersetzt. In Diskussionsgesprächen in Jena und Starnberg greift flumen diese Fragen zusammen mit Pratiker:innen und Forscher:innen sowie dem öffentlichen Publikum nochmals auf.

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

flumen-Forschungskolloquium „Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Transformationen“ im SoSe 2021

Das gesamte Kolloquium findet ONLINE statt

16. April | 18-20 UhrReihe Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Thesen zur Annäherung an eine Postwachstums-Stadt

Diskussion mit Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister Wuppertal

zur Anmeldung
21. April | 19–20:30 Uhr  Reihe Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Zukunftsfähige Finanzierung geht nur, wenn die Stadt immer weiter wächst?
Vortrag & Diskussion mit Henrik Scheller, Deutsches Institut für Urbanistik

zur Anmeldung
5. Mai | 19-20:30 UhrReihe Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Wie wird weniger genug? Suffizienz als Strategie für eine nachhaltige Stadtentwicklung

Vortrag und Diskussion mit Michaela Christ, Norbert Elias Center, Europa-Universität Flensburg

zur Anmeldung
6. Mai | 10-12 UhrKlimaskeptizismus im Kontext eines neuen Autoritarismus
Julian Niederhauser, Universität Wien

War Klimaskeptizismus bis vor wenigen Jahren noch das gezielt lancierte Produkt einer mit fossilem Kapital finanzierten Leugnungsmaschinerie, gedeiht er in der gegenwärtigen Atmosphäre zunehmender Ablehnung liberal-demokratischer Institutionen vor allem in digitalen Diskursräumen und findet sich nicht zuletzt in zahlreichen autoritär-populistischen Programmatiken. Was Menschen bewegt, eine klimaskeptische Haltung einzunehmen, ist jedoch weitgehend unerforscht – genauso wie das Verhältnis dieser klimapolitischen Verweigerung zu anderen autoritären Diskursen. Eine genaue Untersuchung könnte Aufschluss über sozial-ökologische Konfliktdynamiken geben und zu einem besseren Verständnis von Transformationshindernissen beitragen.

Zoom: https://uni-jena-de.zoom.us/j/62692445384, Meeting-ID: 626 9244 5384
Kenncode: 036783
20. Mai | 19-20:30 Uhr  Reihe Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Kommunale Wirtschaftsentwicklung im Rahmen planetarischer Grenzen
Vortrag und Diskussion mit Sandra Wagner-Endres, Deutsches Institut für Urbanistik

zur Anmeldung
9. Juni | 18-20 Uhr

Reihe Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Abschlussdiskussion Stadtpolitik ohne Wachstum? Perspektiven für Jena

Podiumsdiskussion mit Akteur:innen aus Stadtpolitik und Zivilgesellschaft, u.a. Christian Gerlitz (Bürgermeister in Jena), Felix Weisbrich (Grünflächenamt Berlin Friedrichshain-Kreuzberg), Prof. Dr. Silke van Dyk (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie)

zur Anmeldung
10. Juni 2021 18:30-20:30 Uhr„A Social Ecology of Capital“: presentation and discussion
 Eric Pineault, L’Université du Québec à Montréal (UQAM)

The social ecology of capital is a contribution to the theory of contemporary capitalist growth and a study of its socioecological contradictions. Growth is understood in this work both as a biophysical process and an accumulation process, the study aims to explain how metabolism and accumulation mediate each other in the economic process of advanced capitalism, why capitalist society depends on accelerating growth, or the constant upscaling of its economic process for its social stability, and how this deepens the ecological contradictions that all of humanity now faces. Pineault’s presentation will share ongoing work as he approaches the end of the writing project. 

Zoom: https://uni-jena-de.zoom.us/j/62692445384, Meeting-ID: 626 9244 5384
Kenncode: 036783
24. Juni | 10-12 UhrCommunity Gardening in Wien. Soziale Naturbeziehungen und Lernprozesse
Andreas Exner, RCE Graz-Styria – Zentrum für nachhaltige
Gesellschaftstransformation

Zoom: https://uni-jena-de.zoom.us/j/62692445384, Meeting-ID: 626 9244 5384
Kenncode: 036783

Bei Fragen bitte flumen@uni-jena.de kontaktieren

Einladung: BioBioSUV | Sebastian Jung Ausstellungseröffnung & Diskussion | 11. Juni 2021, 15-20 Uhr im Botanischen Garten

Einladung zum Start des Wissenschafts-Kunstprojektes „Bio Bio SUV“ der Nachwuchsgruppe flumen in Kooperation mit Sebastian Jung

Sebastian Jung Ausstellungseröffnung & Diskussionsveranstaltung „Bioökonomie – und was hat das mit mir zu tun?“
im Botanischen Garten Jena, 11. Juni 2021

Soft-Opening: 15 – 20 Uhr

Diskussionsveranstaltung: 17 – 18:30 Uhr, mit Olaf Schubert (Stadtforst Jena), Reinhard Guthke (Bürgerenergie Jena /Thüringen), Samira Lambertz (Klimaentscheid Jena) & Thomas Hering (Referent für Nachwachsende Rohstoffe und Klimawandel Landwirtschaft) mehr Informationen

Einleitung: Sophia Pietryga (Kuratorin der Ausstellung)
Moderation: Judith Kiss (flumen)

Im Zuge des Wissenschaftsjahres realisiert Sebastian Jung mit der Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) der Universität Jena im Botanischen Garten der Uni Jena und im Museum Starnberger See zwei Ausstellungsinterventionen. In Skulpturen, Zeichnungen und einem Think Tank wird das Thema Bioökonomie auf wissenschaftliche, soziologische und künstlerische Art untersucht. Sebastian Jung nimmt sich des menschlichen Blicks auf Natur und Heimat an und lenkt ihn mit künstlerischen Mitteln. Durch das Mittel der Intervention wird mit Pinguinen, Paradiesvögeln und Holzautos ein Irritationsmoment an einen Ort gebracht, an dem sich gesellschaftliches Leben abspielt. Teil der künstlerischen Geste im Projekt ist außerdem ein zehnköpfiger wissenschaftlicher Think Tank, der sich mit Fragen rund um die Rolle von Mentalitäten beim Übergang zur Bioökonomie, in der Rohstoffe und Energie statt aus fossilen aus biobasierten Grundstoffen gewonnen werden, auseinandersetzt. In Diskussionsgesprächen in Jena und Starnberg greift flumen diese Fragen zusammen mit Pratiker:innen und Forscher:innen sowie dem öffentlichen Publikum nochmals auf.

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Bioökonomie – Und was hat das mit mir zu tun? Gespräch & Diskussion am 11. Juni 2021, 17 Uhr im Botanischen Garten Jena

Die öffentliche Diskussionsveranstaltung bildet zusammen mit einer Ausstellungseröffnung, bei der Sebastian Jung Zeichnungen und Skulpturen in den Gewächshäusern und der Außenanlage des Botanischen Gartens präsentiert, den Auftakt zum Wissenschaft-Kunstprojekt „Bio Bio SUV“ im Wissenschaftsjahr 2020|21.

Diskutant:innen

Olaf Schubert (Stadtforst Jena), Reinhard Guthke (Bürgerenergie Jena /Thüringen), Samira Lambertz (Klimaentscheid Jena) & Thomas Hering (Referent für Nachwachsende Rohstoffe und Klimawandel Landwirtschaft)

Einleitung: Sophia Pietryga (Kuratorin der Ausstellung)

Moderation: Judith Kiss (flumen)

Kernfragen: Welche Rolle kommt bestimmten Sektoren in Thüringen und uns als Gesellschaft zu, wenn die Wirtschaft sich hin zu einer Bioökonomie bewegt? Welche Chancen und Hürden gibt es für die Nutzung biologischer, nachwachsender Rohstoffe in Jena? In welcher Weise müssen sich Vorstellungswelten und Handlungen – beispielsweise unsere Vorstellungen dazu, wie Wirtschaft funktioniert oder wie wir leben möchten – für eine sozial-ökologische Transformation anpassen? Welche Handlungsmöglichkeit haben wir Bürger:innen?

Hintergrund: Das Ende der fossilen Ära scheint eingeläutet: Immer öfter können wir in Nachrichten und Fachbeiträgen hören und lesen, dass die fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und -gas in einer noch unbestimmten, aber doch sicheren Zukunft nicht mehr die Grundlage unseres Wirtschaftens, Konsumierens, unserer Fortbewegung – kurz: unseres Lebens sein werden. Jüngst erstaunte die Internationale Energieagentur, die den erneuerbaren Energien bisher eher skeptisch eingestellt war, die Weltöffentlichkeit mit ihrem neusten Bericht Net Zero by 2050, demzufolge ab sofort keine Investitionen mehr in neue fossile Projekte gesteckt werden dürften. Eine kleine Sensation war auch das Urteil des Verfassungsgerichts, das Klimaschutzgesetz in Deutschland müsse derart nachjustiert werden, dass es die Grundrechte jüngerer Generationen garantiert.

Eine kolossale Umgestaltung der Wirtschaft und damit auch unserer Lebensstile steht also bevor. Doch wie soll das gehen?

Ein Ansatz ist die Förderung der Bioökonomie, also einer Wirtschaftsform, bei der fossile Energiequellen und Rohstoffe durch solche biologischen Ursprungs, also aus Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen ersetzt werden.  

Soweit, so gut – und was genau hat das mit uns in Jena zu tun?

Die Verbindungen der Bioökonomie zu unserem Leben werden bereits an mehreren Stellen erkennbar: Eine sehr bedeutsame ist die Verbindung zu unseren Wäldern. Viel ist derzeit von der Zukunft der Wälder, von der Waldkrise und Holzknappheit die Rede. Holz wird in einer Bioökonomie einen enorm wichtigen Rohstoff darstellen. Doch wie kann der gesteigerte Bedarf nach Holz gedeckt werden, wenn schon heute Holzknappheit herrscht und Wälder gleichzeitig mit dem Klimawandel und den damit zusammenhängenden Problemen wie Schädlingsbefall, aber auch mit Nutzungskonflikten zu kämpfen haben?

Weitere Verbindungen zeigen sich in den Produkten aus biologischen Materialien, die wir konsumieren könn(t)en. Oder in der Strom- und Wärmeversorgung, denen wir den Vorzug geben könn(t)en. Auf welche biobasierten Energiequellen wir in Jena und Umgebung zurückgreifen können, soll ebenfalls in der Veranstaltung betrachtet werden.

Darüber hinaus bleibt zu bedenken, dass es für eine post-fossile Zukunft nicht ausreicht, fossile durch biobasierte Stoffe zu ersetzen. Vielmehr müssen sich auch unsere Denk- und Verhaltensweisen ändern, die eine Dekarbonisierung unseres Lebens und Wirtschaftens ermöglichen. Verschiedene bürgerschaftliche Projekte engagieren sich in dem Zusammenhang für emissionsarme Lösungen in Jena. Was kann ein: jede:r von uns tun? Worauf müssen wir uns einstellen, wenn es um eine post-fossile Zukunft geht?

Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie

Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020|21 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).

Stadtpolitik ohne Wachstum? Perspektiven für Jena, 09. Juni 2021 | Online-Diskussionsveranstaltung

Abschlussveranstaltung der Online-Veranstaltungsreihe der BMBF-Nachwuchsgruppe „Mentalitäten im Fluss“ (flumen) und des Runden Tischs Klima und Umwelt Jena Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit?

Hintergund

Ende 2020 legte die Jenaer Stadtverwaltung dem Stadtrat den Entwurf eines sogenannten Haushaltssicherungskonzeptes (HSK) vor. Der umfangreiche Katalog von Maßnahmen zur Kürzung von Ausgaben und Erhöhung von Einnahmen über einen Zeitraum von fünf Jahren, den das HSK vorschlug, sollte neben der Konsolidierung der Finanzlage ausdrücklich dem Ziel der Absicherung eines längerfristigen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums der Stadt dienen: „Maßnahmen, die direkt ein Wachstum von Wirtschaft und Steuerkraft bewirken, sind wichtiger als solche, die das nicht oder nur indirekt tun“ (S. 19). Wachstum sei alternativlos, ja es sei sogar die einzige Chance (S. 20) für eine finanziell klamme und einer Vielzahl von Risiken ausgesetzte Stadt, aus ihrer misslichen Lage herauszukommen und ihre Probleme zu lösen.

Nicht zuletzt gegen diese einseitige Fixierung auf immer weiteres Wachstum richteten sich die Proteste eines breiten Spektrums von Akteur:innen der Stadtgesellschaft, die dazu beitrugen, dass das Konzept – nicht aber viele seiner Maßnahmen – inzwischen vom Tisch ist. Die Kritik richtete sich aber nicht einfach auf die Sicherung des Anteils der eigenen Interessengruppe am kleiner werdenden Kuchen des Stadthaushalts, sondern argumentierte aus einer langfristigen, von den Voraussetzungen einer klimaneutralen und sozial gerechten künftigen Stadtgesellschaft ausgehenden Perspektive, aus der die Priorisierung immer weiteren Wachstums auch auf kommunaler Ebene als nicht dauerhaft tragbar erscheint, und sie war zentral mit der Forderung nach einem Dialog über Alternativen verbunden. Dieser Dialog steht ungeachtet der Zugeständnisse bei den Kürzungen weiter aus.

Hier knüpfen wir mit dieser Veranstaltungsreihe an, um zu fragen: Ist eine Stadt wie Jena wirklich auf Gedeih und Verderb zum Wachstum verdammt? Ist es wirklich ohne Alternative, Leistungen zur Bedienung der sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung von Stadt und Region unter den Vorbehalt weiteren Netto-Zuzugs und erhoffter kapitalstarker Unternehmensansiedlungen zu stellen? Führt kein Weg darum herum, Investitionen in aus betriebswirtschaftlicher Sicht ‚bleibende Werte‘ wie Straßen und Parkhäuser grundsätzlich zu privilegieren gegenüber Investitionen in die Menschen, in die Qualität und Zukunftsfähigkeit des Lebens in der Stadt? Unter den Bedingungen, unter denen die Kommune heute agiert, beantwortet eine Mehrheit der Ratsmitglieder diese Fragen mit ja. Der langfristig gedachten Kritik wird einer Perspektive entgegengehalten, die sich an der pragmatischen Lösung gegenwärtig akuter Probleme orientiert und strategisch stets nach Kompromissen zur Verteilung von Zugewinnen des Wachstums wie Lasten seines Ausbleibens sucht. Die Kritiker:innen, so heißt es, hätten ja keine Antworten auf die drängenden Probleme – und tatsächlich tun sie sich schwer damit, zu sagen, wie denn unter Bedingungen einer im Ganzen auf Wachstum gepolten Gesellschaft eine einzelne Kommune einen anderen, suffizienten Weg gehen können soll. Aber gibt es wirklich keine Alternative?

Diese Frage soll in dieser Reihe in einem annähernden Gespräch zum Auftakt, drei Vorträgen aus wissenschaftlicher Sicht und in einer abschließenden Diskussionsrunde mit lokalpolitischen Akteuren unter verschiedenen Gesichtspunkten näher beleuchtet werden. Alle Veranstaltungen finden online statt.

Termine

Mi 09. Juni 2021, 19 Uhr
Stadtpolitik ohne Wachstum? Perspektiven für Jena
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Silke van Dyk (Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie), Christian Gerlitz (Bürgermeister und Dezernent für Stadtentwicklung und Umwelt in Jena), Gianna Mascioni (Fridays for Future), Katrin Lenk-Mimietz (Runder Tisch Klima und Umwelt) und Felix Weisbrich (Grünflächenamt Berlin Friedrichshain-Kreuzberg)

nach Anmeldung Zusendung der zoom-Zugangsdaten

vergangene Termine

Fr 16. April 2021, 18 Uhr
Stadtpolitik ohne Wachstum – ein Ding der Unmöglichkeit? Annäherndes Gespräch mit
Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
zur Anmeldung

Mi 21. April 2021, 19 Uhr
Zukunftsfähige Finanzierung geht nur, wenn die Stadt immer weiter wächst?
Vortrag und Diskussion mit Henrik Scheller, Deutsches Institut für Urbanistik
zur Anmeldung

Mi 05. Mai 2021, 19 Uhr
Wie wird weniger genug? Suffizienz als Strategie für eine nachhaltige Stadtentwicklung
Vortrag und Diskussion mit Michaela Christ,
Norbert Elias Center, Europa-Universität Flensburg
zur Anmeldung

Do 20. Mai 2021, 19 Uhr
Kommunale Wirtschaftsentwicklung im Rahmen planetarischer Grenzen
Vortrag und Diskussion mit Sandra Wagner-Endres, Deutsches Institut für Urbanistik
nach Anmeldung Zusendung der zoom-Zugangsdaten

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Kontakt: judith.kiss@uni-jena.de

Workshop: Contested Society-Nature-Relations. Forest related Emotions, Practices & Conflicts in Times of Societal Change | 27-28 May 2021

Foto: Reetta Karhunkorva

The aim of the multidisciplinary workshop on contested society-nature-relations is to discuss the changing relationships between individuals, society as a whole, and nature – especially forests – in times of societal change. 

Please register until 26th May 2021 via Email flumen@uni-jena.de with the following subject “registration HFR Workshop” including the following information: -> first name -> surname -> your institution


Forests are crucial ecosystems that humans have always been dependent on. Global land use changes, degradation of (forest) land or the valorization of forests and their possible implications constitute impacts on values and attitudes towards forests and various forms of its usage and exploitation. 

Individual relationships with forest can be defined as human-forest-relationships: They are the result of one’s individual and family history, cultural background, the society in which an individual lives, and the forest surrounding a person. This relationship, which combines both, historical and modern values and practices, reflects the constantly evolving global, national, communal, and individual attitudes towards forests. The varying types of human-forest-relationships indicate what forests mean to humans, and they can also provide insight into broader underlying ideas and practices of how individuals, communities, and societies relate to nature as a whole. As a bio-based natural resource linked with nature and society in multiple ways, forests are an interesting case for studying societal and political debates as well as economic and political power relations. 

As part of the field of society-nature-relations (GER: Gesellschaftliche Naturverhältnisse), the workshop focuses on the questions: 

  • How do societies view, construct, investigate, use, exploit, and dominate the ‘nature’ they ultimately depend on? 
  • What are the implications of human-nature-relationships for work in forestry, for the economic usage of nature and forests and for actions and decisions regarding forests? 

Exchange and debates between Finnish and German-speaking researchers working on the cultural and social implications of different types of human-forest-relationships motivate the workshop and its organizers.


Public Event | 27. May 2021 | 18:00-20:00 CET | German/Finnish

Die Zukunft der Wälder – Welche Rolle spielen Gefühle und unsere Beziehung zum Wald? Perspektiven aus Deutschland und Finnland
Metsien tulevaisuus – miten metsäsuhteemme vaikuttavat metsiin. Näkymiä Saksasta ja Suomesta

As part of the workshop we are organising a public event. It will be held in German/Finnish with translation (German <-> Finnish). More information on the public event


The workshop is organized by

  • And the ‘Human-forest relationship in Societal Change’ – Research Project: University of Helsinki & University of Eastern Finland | funded by Metsämiesten Säätiö Foundation

The workshop is funded by the Finland Institute in Germany (https://finnland-institut.de/en/) and the German Federal Ministry for Education and Research (BMBF).