Herzlichen Glückwunsch, Gabriela Miranda! DAAD zeichnet flumen-Kollegin und Soziologiestudentin der Universität Jena aus

Wir gratulieren Gabriela Miranda für den diesjährigen Preis des DAAD für ausländische Studierende an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Gabriela arbeitete bis Juli 2021 als studentische Assistentin bei flumen.

„Gabriela Miranda wird nicht nur für ihre besonderen akademischen Leistungen ausgezeichnet. Sie engagiert sich auch für andere Studenten und Studentinnen aus dem Ausland sowie für Migrantinnen und Migranten. Im Verein Iberoamerica organisiert sie jährlich stattfindende Kulturfestivals, gibt Spanisch-Sprachkurse und hilft auch bei Behördengängen, Übersetzungen und Fragen der Integration. Seit zwei Jahren arbeitet sie auch im InfoCafé des Internationalen Büros der Friedrich-Schiller-Universität. Miranda kam mit 21 Jahren zunächst als Gaststudentin nach Jena. Da es ihr gut gefiel, blieb sie in Jena und studierte Romanistik und Soziologie. Derzeit absolviert sie den Masterstudiengang Romanische Kulturen in der modernen Welt. Nach ihrem Master-Abschluss will Gabriela Miranda in einem Institut für internationale Zusammenarbeit oder für eine Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeiten. Ob sie dafür nach über neun Jahren in Deutschland in ihre Heimat Bolivien zurückkehrt, lässt sie noch offen. Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist mit 1.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der Immatrikulationsfeier übergeben.“ Meldung vom 21. Oktober 2021 beim MDR Thüringen

Attitudes to sustainable welfare and eco-social policies in Europe: Vortrag von Martin Fritz am 21.10.2021

Unser Mitarbeiter Martin Fritz hält einen Vortrag zu „Attitudes to sustainable welfare and eco-social policies in Europe“

Teilnahme online möglich über

Link: https://unipd.zoom.us/j/81948432468?pwd=TWg3K1c4WS9DWlZqTWdvS0kvWkR4QT09
ID riunione: 819 4843 2468
Passcode: 732991

Uhrzeit: 13-14.30 Uhr

Auf Wunsch stellt Martin Fritz die Präsentation als pdf zur Verfügung.

„Einstellungen zu nachhaltiger Wohlfahrt und einer sozialökologischen Politik: Aktuelle Ergebnisse aus der Umfrageforschung“ – Buchbeitrag von Martin Fritz erschienen

In dem Beitrag zum 7. Jahrbuch „Die Wirtschaft der Gesellschaft: Soziale Sicherungssysteme im Umbruch“, herausgegeben von Dorothee Rodenhäuser, Hannes Vetter, Benjamin Held und Hans Diefenbacher, erläutert unser Flumen-Mitarbeiter Dr. Martin Fritz das Konzept der nachhaltigen Wohlfahrt und zeigt anhand empirischer Analysen wie eine sozial-ökologische Politik von den verschiedenen Teilen der Bevölkerung in europäischen Ländern gesehen wird.

Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Fragen: Gibt es zwischen Ländern mit verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaaten Unterschiede darin, wie stark ihre Bevölkerungen eine nachhaltige Wohlfahrt oder sozialökologische Politik unterstützen? Welche Bevölkerungsgruppen befürworten eine soziale und ökologische Politik am ehesten und welche lehnen sie ab?

Das Buch, in dem sich auch weitere Beiträge zu sozialpolitischen Themen in der sozial-ökologischen Transformation finden (u.a. zu einer Ökosozialversicherung und einem bedingungslosen Grundeinkommen) kann online oder schriftlich beim Verlag bestellt werden.

Auf Anfrage stellt Dr. Martin Fritz auch gern ein Preprint des Beitrags zur Verfügung.

„Degrowth-Enthusiasmus und der Transformations-Blues des Ostens“: Buchkapitel von Lilian Pungas et al. erschienen

Gebauer, Jana / Jorck, Gerrit von / Pungas, Lilian (2021): Degrowth-Enthusiasmus und der Transformations-Blues des Ostens: Überlegungen zur Integration postsozialistischer Transformationserfahrungen in den transformatorischen Postwachstumsdiskurs. In: Thomas, Michael & Ulrich Busch (Hg.), Streitfall Ostdeutschland. Grenzen einer Transformationserzählung, [Abhandlungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften, Bd. 72], Berlin: trafo Wissenschaftsverlag, 229-256.

Inhalt: Die Autor:innen haben in diesem Kapitel die zentralen Erkenntnisse ihrer Auseinandersetzung mit den Transformationserfahrungen in Zentral- und Osteuropa herausgearbeitet und stellen diese anhand von sechs Thesen dar. Ihrer Ansicht nach ist es für die Degrowth-Debatte unabdingbar, sich dieser Erfahrungen anzunehmen. Der Beitrag spürt den Zusammenhängen zwischen postsozialistischer Transformation und den Debatten zu Postwachstum bzw. Degrowth nach. Anlass ist die zu konstatierende geringe Bezugnahme der Postwachstumsdebatte auf Erfahrungen aus den sozialistischen Gesellschaften und den postsozialistischen Transformationen. Grundlage ist vor allem eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Degrowth Enthusiasm and the Eastern Blues“, welche die Autor_innen in den vergangenen Jahren durchführten. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: 

  • Was können wir aus den Transformationsprozessen lernen, die die staatssozialistischen Gesellschaften hin zu kapitalistischen Gesellschaften durchliefen? 
  • An welche Erfahrungen und Praktiken vor und nach den Umbrüchen können potenzielle Degrowth-Gesellschaften anknüpfen? 
  • Inwieweit können wir die alternativen System- sowie Transformationserfahrungen der Menschen im „Osten“ nutzen, um ihr Potenzial in einer sozial-ökologischen Transformation und für die Überwindung einer Veränderungsmüdigkeit zu entfalten?

Informationen zum Buch auf der Verlagswebseite

Lilian Pungas nimmt vom 20. September bis 1. Oktober 2021 am transdisziplinären EdiCitNet Summer School Programm teil.

Lilian Pungas wird an einem 2-wöchigen transdisziplinären EdiCitNet Summer School Programm teilnehmen vom 20. September bis 1. Oktober, das leider zwar online stattfindet aber ausgiebig diverse Themen und Aspekte wie beispielsweise Lebensmittelproduktion und Ernährung im urbanen Raum diskutieren wird. Der Summer School wird organisiert von Edible Cities Network.

Mehr Informationen hier.

Martin Fritz & Max Koch stellen ihr Paper „Habitus and Climate Change“ an der Universität Lund vor | 30.09.2021 | online

Martin Fritz (flumen, Universität Jena) und Max Koch (School of Social Work, Universität Lund) stellen im Rahmen der Seminarreihe LUCSUS an der Universität Lund (Schweden) ihr Paper „Habitus and climate change: Exploring support and resistance to sustainable welfare and social–ecological transformations in Sweden.“ vor.

Wann? 30. September 2021 | 11:00 – 12:00 Uhr

Wie? Das Seminar findet auf Englisch und online statt. Registrieren Sie sich bitte hier. Sie erhalten dann eine Bestätigung und Zoom-Einwahldaten per E-Mail. Mehr Informationen hier.

Abstract des Papers: We explore peoples‘ dispositions and practices with regard to social–ecological transformations based on a sustainable welfare policy strategy in Sweden. We draw on Bourdieu’s concept of habitus to highlight the relations between social positions, dispositions, and position-takings. Using data from an own survey, we identify habitus types and place these in the space of social positions. We apply principal component analysis to a large set of questions about social, ecological, and climate change related topics and identify eight underlying eco–social dispositions. These are used for cluster analyses that find typical constellations of eco–social dispositions within the Swedish population: variants of eco–social habitus. We find seven habitus types and describe their social characteristics, political preferences, and practices. Finally, the seven habitus are plotted onto the map of social positions, the Bourdieusian social space, highlighting their relations—proximities, tensions, and contestations—to each other. We find evidence that political struggles around social–ecological transformations reproduce existing social structures but are also connected to new “eco–social” divisions that appear between groups in similar positions. In the conclusion we discuss the implications for social–ecological transformations based on sustainable welfare. Zum Paper

„Habitus and Climate Change“: neuer Artikel von Martin Fritz & Kolleg:innen der Universität Lund im British Journal of Sociology

Unser Mitarbeiter Martin Fritz hat in Kooperation mit Kolleg*innen der Universität Lund an einem gemeinsamen Artikel gearbeitet, der nun im British Journal of Sociology frei zugänglich veröffentlicht wurde (https://doi.org/10.1111/1468-4446.12887).

Unter dem Titel „Habitus and Climate Change“ untersuchen sie mit Hilfe der relationalen Methoden, die wir hier bei Flumen auch anwenden, welche Konflikte, Widerstände und Unterstützungs- sowie Kooperationspotenziale es für postfossile Transformationen in Schweden gibt. Durch die Analyse von Umfragedaten aus dem Jahr 2020 können sie sieben verschiedene sozial-ökologische Habitus, oder wie wir bei Flumen sagen: Mentalitäten, identifizieren und veranschaulichen, wie sich diese im Bourdieuschen Sozialraum verorten lassen. Im Vergleich zur Situation in Deutschland, für die Dennis Eversberg bereits differenzierte Analysen bereitgestellt hat (Flumen Working Paper Nr. 1) zeigt sich ein ganz ähnliches Bild mit ähnlichen Mentalitäten und politischen Lagern: In beiden Ländern kann eine politische Mehrheit für umfassende postfossile Transformationen gewonnen werden, wenn sich ausreichend große Teile der meist materiell besser gestellten sozialen Gruppen mit liberalen, veränderungsoffenen Mentalitäten mit dem Lager der transformationswilligen sozial-ökologischen Mentalitäten zusammenschließen.

„Scientific Coffee HFR” with Anne Matilainen (University of Helsinki) on psychological ownership and Human-Forest-Relationships | 08.09.2021 13-15 CET / 14-16 EEST

We warmly invite you to join the “Scientific Coffee HFR” session if you are interested in the research about Human Forest Relationships or are even active in the field yourself.

If you want to join, please contact: luisebutzer@uni-jena.de and a Zoom link will be sent to you shortly before the session.

What is it about?

1st English “Scientific Coffee Human-Forest-Relationships”

08. September 2021
13-15 CET / 14-16 EEST

Input: Anne Matilainen (University of Helsinki): Feelings of psychological ownership towards forests

The “Scientific Coffee” sessions continue our cooperation and exchange on the relations between society, humans and forests that we started with the workshop “Contested Society-Nature-Relations. Forest related Emotions, Practices & Conflicts in Times of Societal Change” in May this year. The start will be made by our colleague Anne Matilainen from the University of Helsinki who is researching the concept of psychological ownership in the context of forests. More info on her academic work: https://researchportal.helsinki.fi/en/persons/anne-matilainen/publications/

Anne will give a short introduction to the concept of psychological ownership and her research. With coffee and cookies at hand, we will have plenty of room for an open discussion and exchange. The scientific coffee will take place on zoom (link below).

The “Scientific Coffee HFR” sessions give room for open and relaxed discussions on current research subjects related to human and society relations to forests. They take place as often as we find the time to organise another session – but at least one session per semester is planned.

If you are interested in contributing to the next “Scientific Coffee HFR”, please contact jana.holz@uni-jena.de with info on your subject (title and short abstract) and preferred Wednesday (13-15 CET / 14-16 EEST).

„Mentalities Matter. Sozial-ökologische Mentalitäten und ihre Bedeutung in post-fossilen Transformationen“ – flumen-Working Paper Nr. 5 veröffentlicht

Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass eine Transformation hin zu einer post-fossilen Wirtschaft auf Grundlage erneuerbarer und bio-basierter Energien und Ressourcen unvermeidlich ist, und dass dies grundlegende strukturelle Veränderungen in modernen Gesellschaften verlangt. Diese Veränderungen werden jedoch bislang vor allem als technologische Innovationen und Umgestaltungen von Produktionsprozessen und Infrastrukturen verstanden. Weitaus weniger beachtet werden dagegen die Fragen, wie sich post-fossile Transformationen auf die gegenwärtig verbreiteten Lebensweisen bzw. typischen Muster von Alltagspraktiken sowie auf die Mentalitäten bzw. Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsgewohnheiten der in diesen Gesellschaften lebenden Menschen auswirken (müssen), die ihrerseits nicht minder von 200 Jahren Fossilismus geprägt sind. Dieses Working Paper stellt unseren Ansatz einer relationalen sozial-ökologischen Mentalitätsforschung vor, den wir als notwendige Ergänzung zur bestehenden Forschung über postfossile Transformationsprozesse vorschlagen, um diese beiden Dimensionen systematisch in den Blick zu nehmen. Es erörtert zunächst den Mentalitätsbegriff als konzeptionellen Ausgangspunkt, skizziert seine Ursprünge in der Tradition der deutschen Soziologie und gibt ihm eine solidere theoretische Grundlage, indem es ihn in Pierre Bourdieus Theorie der Praxis mit ihrem Habituskonzept verankert. In Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Debattensträngen der sozial-ökologischen Forschung (u.a. zu gesellschaftlichen Naturverhältnissen, den materiellen, institutionellen und mentalen Infrastrukturen fossiler Wachstumsgesellschaften und den Dynamiken von Externalisierung und Ungleichheit, die den entsprechenden Lebensweisen zugrunde liegen) schlagen wir eine Reihe von Erweiterungen vor, durch die sich die relationale Praxistheorie für sozial-ökologische Fragen sensibilisieren lässt. Hiervon ausgehend schlagen wir ein „sozial-ökologisches Update“ von Bourdieus Praxistheorie vor, das sie mit dem Konzept der „sozialen Naturbeziehungen“ und der Konstruktion eines „Raums der sozialen Naturbeziehungen“ in Analogie und Ergänzung zum Raum der sozialen (Klassen-)Beziehungen an diese Debatten anschließt.

Das Working Paper Nr. 5 von Dennis Eversberg, Martin Fritz, Jana Holz, Philip Koch, Lilian Pungas und
Matthias Schmelzer zum Herunterladen

„Zurück zu alten Tugenden? Der Olivenanbau in der Provinz Jaén zwischen Tradition und (bioökonomischer) Moderne“ – flumen-Working Paper Nr. 4 von Philip Koch veröffentlicht

Der Olivensektor der Provinz Jaén im Süden Spaniens dient als Beispiel dafür was passiert, wenn eine bio-basierte Wirtschaft ihre biophysischen Grenzen erreicht. Die andalusische Bioökonomiestrategie versucht den Sektor durch Modernisierungsmaßnahmen wie technische Innovationen und Mechanisierung zu reformieren. Das Paper betrachtet zuerst demographische Daten zur Provinz, um dann die historische Entwicklung des Olivensektors nachzuzeichnen. Diese Informationen werden dann in Informationen zur aktuellen Lage des Olivenanbaus eingebettet. Der Vergleich von historischer Entwicklung und heutiger Situation bringt folgende Ergebnisse: Zum einen steht die aktuelle Bioökonomiestrategie in einer Tradition von Maßnahmen, die die Schwächung des Olivensektors zum Ziel hat und die Region industrialisieren und modernisieren wollten. Weiterhin ist die Entstehung des Olivensektors ein spezieller Fall von Wachstum, der nicht mit Landkonzentration und technischer Modernisierung einherging, sondern auf einer intakten Bauernschaft beruht, durch die der Sektor extensiv wuchs. Der Olivensektor ist damit als historische Bioökonomie anders als die heute geforderte Strategie. Die Differenzen zwischen den beiden führen zu mehreren Spannungsfeldern, die hier weiter erläutert werden und weiter beforscht werden sollten.

Das Working Paper Nr. 4 zum Herunterladen